Anna Orłowska arbeitete im Deutschen Tanzarchiv Köln und wird auch dort ausstellen.
Ein Tanzarchiv unternimmt große Anstrengungen, um Bewegung zu dokumentieren, aufzuschreiben und zu bewahren – wenn auch diese im Dokument bewegungslos verharrt. Die Bewegung scheint im Archiv, auf Papier, in Artefakten und anderen Medien „gefangen“, bleibt dabei jedoch der höchste Wert und Bezugspunkt. Bewegung, insbesondere die leichte und aufsteigende, ist Ausdruck von Fortschritt, Schönheit und Kraft – wie im Tanz so im Leben. Anna Orłowska reflektiert mit ihrem Blick auf ein Archiv des Tanzes auch die omnipräsente gesellschaftliche Forderung nach Anpassung und ständiger Beweglichkeit – eine Forderung, die Stille, Stillstand und Bewegungslosigkeit als eine schamvolle Schwachstelle verbannt.